Sonntag, 12. Juni 2016

Tretboote auf der Langen Nacht der Wissenschaften 2016

Zur Langen Nacht der Wissenschaften öffnen die Berliner Hochschulen alljährlich die Pforten, um ihre Projekte, Fachgebiete und Studiengänge vorzustellen.
Sonst traditionell auf der Schleuseninsel vor der VWS beheimatet, hat das Tretbootteam sein Lager wie letztes Jahr wieder im Hauptgebäude vor dem Audimax aufgeschlagen. Dieses Mal jedoch noch prominenter, da wir von der 2. Ebene auf den wahrscheinlich prominentesten Stand der LNdW im Erdgeschoss umziehen durften.
Das ist für uns eine schöne Gelegenheit, vielen interessierten Menschen unsere Sponsoren als Unterstützer zu erwähnen, während wir die Entstehungsgeschichte unseres Wandertretboots erläutern.


Sechs tapfere Tretbootler haben sich dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben, den Heerscharen von Schaulustigen die Historie des Teams, die ehemaligen und aktuellen Tretboote und auch den Studiengang der Schiffs-und Meerestechnik vorzustellen. Nicht nur die ständig herausfordernde Lattenjammerlogistik wurde gemeistert, auch die Aufmachung des Standes wurde fleißig vorbereitet. So haben wir mit Scheinwerfern unsere Boote in schmeichelhaftes Licht gerückt, mit Plakaten die nicht anwesenden Boote und das Tretbootteam vorgestellt und über einen Fernseher Videos aus der Werkstatt, von den Tretbootregatten und aus dem Schleppkanal gezeigt. Dies unterstützte uns auch bei der Veranschaulichung unserer Erklärungen.

Insgesamt lässt sich resümieren, dass viele Menschen, die Tretboote bisher nur als Badeplattformen kannten, nun ein differenzierteres Bild unseres Hobbys haben. Uns ist viel Interesse entgegengebracht worden. Besonders unsere superleichten Kohlefasersitze stießen auf Erstaunen.
Die Kinder, die im Lattenjammer Platz nehmen durften, sind vielleicht die Tretbootbauer von morgen.

Mittwoch, 1. Juni 2016

Das Wandertretboot auf Jungfernfahrt

Nach einem intensiven Semester des eifrigen Werkelns an der Einrichtung und Ausrüstung des Reisetretboots sollte nun im Rahmen der "Internationalen Tretbootregatta" in Wien die Jungfernfahrt erfolgen. Die Tretbootregatta bietet die Gelegenheit, sich vier Tage lang ohne größere Ablenkung dem Boot zu widmen. Bis wenige Stunden vor der Abfahrt war ein Großteil der Teammitglieder in einer Nachtschicht mit dem probeweisen Zusammenbau und der Feinabstimmung der Komponenten beschäftigt.



In Wien angekommen, wurde auch sogleich mit der Montage des Antriebsstrangs begonnen, so dass noch am Abend des Ankunftstages das Boot zu Wasser gelassen werden konnte. Trotz der nicht unterbotenen Gewichtsgrenze von 50 kg konnte das Gefährt zu zweit zum Steg transportiert und gewassert werden, was selbst bei den oft auf Leichtbau getrimmten Renntretbooten eine absolute Seltenheit, wenn nicht sogar ein Novum, ist.


Bei der ersten Fahrt fiel gleich positiv auf, dass das Boot aufrecht und auf der berechneten Wasserlinie schwimmt und auch mit Besatzung einigermaßen stabil ist. Durch die als Rundspant ausgelegte Rumpfform ist die Anfangsstabilität nicht überragend, aber nach einer Gewöhnungsphase fühlt sich der Treter doch recht sicher.

Jedoch haben wir auch viele Verbesserungsmöglichkeiten ausmachen können. Die Propulsions- und Manövrierorgane müssen größer ausgelegt werden, um die eingesetzte Kraft ins Wasser und diese dann navigatorisch auch unter Kontrolle bringen zu können. Die Tretböcke müssen steifer ausgelegt werden, um dem Zahnriemen eine genaue Kettenlinie zu ermöglichen. Die Sitze müssen in der Anstellung angepasst werden, damit eine angenehme Haltung während der Fahrt gewährleistet ist.

Nach dem Langstreckentest über ca. eine Stunde Fahrzeit wurde der Tretwiderstand als etwas zu hoch bemängelt. Nach Rücksprache mit unserem Getriebesponsor ATEK haben wir die Dichtungen entfernt und damit sogleich einige Prozente beim Antriebsstrangverlust eingespart.

Abschließend kann festgehalten werden, dass auf den vier Tagen der Regatta wichtige Beobachtungen gemacht und viele Lehren gezogen werden konnten. Gerade in den Detaillösungen offenbarten sich weitere Potenziale, um das Wandertretboot noch besser zu machen. Gerade auch der Austausch mit Studierenden der anderen teilnehmenden Universitäten liefert dabei neue Anregungen und Varianten, die alle in die Arbeit in den nächsten Wochen und Monaten einfließen werden.