Das ganze Semester wurde intensiv an den Booten gearbeitet, wovon dieser Blog erneut nur wenig berichten konnte, waren doch die Ressourcen auf das Vorankommen an den vielfältigen Baustellen gerichtet und nicht auf das Schreiben der Artikel. Dazu später mehr.
Für Berliner Verhältnisse durchaus ungewöhnlich, mussten am Vorabend der Abfahrt keine letzten Handgriffe mehr unternommen werden, um unsere Flitzer fahrttüchtig zu machen - ein besonderer Verdienst langfristiger Planungen unserer Bootswarte. Am Dienstag konnte daher aufgeladen und am folgenden Morgen in aller Frühe beinahe pünktlich gestartet werden. Das Team hat sich zur Anreise auf zwei Autos und die Bahn aufgeteilt, um die Kosten gering zu halten.
In Iława angekommen, haben wir eine ungewöhnliche Boxengasse vorgefunden - statt einer umfangreichen Pavillonzeltstadt gab es eine Garage für Segelboote, in die die Bootstellflächen in tetrismeisterlicher Manier hineingepuzzelt wurden. Die engen Platzverhältnisse sorgten zwar beim Wassern der Boote ab und zu für einen erschwerten Hürdenlauf, insgesamt klappte aber alles ziemlich reibungslos.
Wettkampflich mussten wir jedoch einige Rückschläge hinnehmen, auch wenn der Lattenjammer wie jedes Jahr seinen Platz im unteren zweiten Drittel behaupten konnte. Nach über 35 Jahren in der wachsenden Konkurrenz (neue, schnellere Boote kommen jedes Jahr neu dazu, während die alten, langsamen Boote anderer Teams sukzessive zuhause gelassen werden) ist das ein sehr respektables Ergebnis.
Wie immer alles im Lot beim Lattenjammer |
Den GinGernauten wird nie langweilig |
Aquila auf dem Weg zum Halbfinale |
Das Berliner Gastgeschenk |
Das Treppchen:
1. Rektor (Team Danzig)
2. Karbonat (Team Istanbul, PRU)
3. Imperator / Reynold (beide Team Hamburg)
19. GinGer
26. Lattenjammer
31. Aquila
Die Medaillenausbeute, wenn man das so nennen kann |
Süßwasserabenteurer |
Während der Projektwerkstatt, in dessen Rahmen aus dem Konzept "TUBoot" unsere neueste Errungenschaft, Aquila, entstand, konnten wir von Kooperationen mit wichtigen Industriepartnern profitieren. Ohne die Materialspenden aber auch den persönlichen Einsatz von Herrn Brauer und seiner Mitarbeiter von Brauer-GfK aus dem Panketal wäre Aquila nie gelandet.
Auch darüber hinaus unterstützte uns das Team der cubefactory rund um Bernd Muschard mit ihrer Erfahrung im Bereich des Rapid-Prototyping. Durch dieses Fertigungsverfahren konnten wir unseren Wellenbock und auch die Getriebehalter kontinuierlich verbessern. Die Rohlinge aus Kunststoff mussten allein von ihrer Stützstruktur befreit werden und konnten so als Positivkern mit einer Lage Laminat verstärkt werden.
Für die Regatta in Eylau sollte auch der mechanische Wirkungsgrad des Antriebsstranges verbessert werden. So zogen wir alle Register und entfernten in Absprache mit dem Getriebesponsor Atek die Dichtungen aller Lagersitze. Ebenso konnten durch neue Gleitlager der Firma Igus die Lagerstellen der Verbindungs- und Abtriebswelle auf ein Minimum reduziert und überholt werden.
Der neue Propulsor. |
Auch unsere Anreise zur Regatta wurde wieder von den Fachgebieten des Instituts für Land- und Seeverkehr gefördert. Das Fachgebiet Schienenfahrwege stellte ihren Transporter für Personen- und Bootstransport zur Verfügung. Vor allem die beiden Fachgebiete Dynamik Maritimer Systeme sowie Entwurf und Betrieb maritimer Systeme ermöglichten die Beantragung einer Exkursion und den Transport aller drei Boote durch die Bereitstellung eines weiteren Trailers. Für Arbeiten, die das Laminieren, Schneiden oder Bohren überstiegen und größere Maschinen erforderten, standen uns die Mitarbeiter der Fachgebietswerkstätten stets mit ihrer Erfahrung zur Seite. Besonders dank ihrer spontanen Bereitschaft kurz vor der Regatta konnten wir Detaillösungen des Antriebsstranges noch rechtzeitig umsetzen.
Für die bedingungslose Unterstützung möchten wir uns bei allen Sponsoren an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Wir hoffen sehr, dass sie uns weiter treu bleiben und auch in naher Zukunft mit gemeinsamem Engagement zum weiteren Tuning der Flotte beitragen möchten.
In diesem Sinne freuen wir uns auf einen erfolgreichen Sommer, in dem wir die Boote für neue Herausforderungen verbessern werden.
Für das Tretboot Tuning Team,
Felix Balzar und Gerrit Aßbrock
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